Am 4. Februar vor 150 Jahren wurde Friedrich Ebert geboren. Er wurde der erste deutsche Reichspräsident, gewählt am 11. Februar 1919 durch die Nationalversammlung in Weimar. Die größte Herausforderung in dieser Nachkriegszeit war es für den Sozialdemokraten, die Folgen des verlorenen Ersten Weltkrieges zu bewältigen. Gleichzeitig gelang es ihm, die junge deutsche Demokratie zu stabilisieren.
Umsturzversuche von linken Revolutionären wie rechten Putschisten musste er dabei abwehren. Für unsere SPD-Ortsvorsitzende Ingrid Stryjski war es deshalb ein besonderes Anliegen, an diesen großen deutschen Demokraten zu erinnern. Altbürgermeister und Stadtarchivar Peter Wesselowsky führte sie aus diesem Anlass in die Ochsenfurter Straße, die an Friedrich Ebert erinnert. Diese Namensgebung war in der Stadtratssitzung am 22. Mai 1958 beschlossen worden.
Der damalige SPD-Stadtrat und Maurerpolier Franz Grünewald hatte den Antrag gestellt und Peter Wesselowsky von diesem besonderen Ereignis immer wieder erzählt: Auf dem Weg zu einer Ratssitzung hatte der CSU-Stadtrat Dr. Haas ihm berichtet, dass die CSU die Wagstraße nach Adolf Kolping, dem „Vater“ der Gesellenvereine und des Kolpingwerkes, umbenennen wollte. Franz Grünewald hatte darauf eine klare Antwort: Das kommt nur in Frage, wenn auch eine Straße nach Friedrich Ebert benannt wird. Diese Absprache an der Rathaustreppe hatte Bestand. In der Ratssitzung am 22. Mai wurde die Wagstraße in Kolping-Straße umbenannt. Die damalige Heimgartenstraße hoch über Ochsenfurt erhielt auf Antrag von Franz Grünewald den Namen Friedrich-Ebert-Straße. Auf dem Weg durch die heutige Friedrich-Ebert-Straße führte Peter Wesselowsky seine Begleiterin zu dem Haus, in dem die Familie Wesselowsky nach ihrer Umsiedlung nach Ochsenfurt wohnte.