Helmut Krapf, kürzlich im 94. Lebensjahr verstorben, hat sich um SPD-Ortsverein, die Stadtratsfraktion und die Stadt Ochsenfurt große Verdienste erworben. Unsere Ortsvorsitzende und Stadträtin Ingrid Stryjski würdigt Krapf in einem Nachruf.
Als junger Mensch ließ er sich bei der Firma Koenig und Bauer zum Modellschreiner ausbilden. Gegen Kriegsende musste er noch zur Wehrmacht. Danach nahm er zunächst seine Arbeit im ausgebildeten Beruf wieder auf, wechselte aber später zur Versicherungsgesellschaft „Volksfürsorge“, wo er es bis zum Organisationsleiter brachte.
Als jungen Idealisten zog es ihn schon in Würzburg zu den SPD-nahen Organisationen „Die Falken“ und den „Naturfreunden“. Seit der Hochzeit mit seiner Frau Waltraud lebte er in Ochsenfurt. Hier engagierte er sich bei uns und führte als Vorsitzender unseren Ortsverein in den Jahren von 1955 bis 1957 und danach noch einmal von 1963 bis 1966. Er war fast 70 Jahre treues Mitglied. Der AWO gehörte er 66 Jahre an. Das Vertrauen der Bürgerschaft berief ihn auch für die Jahre 1972 bis 1978 in den Stadtrat. Hier engagierte er sich besonders für Natur- und Gesundheitsschutz.
Der Ochsenfurter Stadtrat hatte damals -heute unvorstellbar- eine große, parteiübergreifende Fraktion von starken Rauchern und „Qualmern“, wie Krapf sie nannte. Er versuchte mit mehreren Anträgen ein Rauchverbot zu erreichen, was leider nie gelang. Immerhin führten seine Appelle zu Raucherpausen.
Gleichzeitig mit dem Beginn seiner Arbeit im Stadtrat gründete er 1972 in Ochsenfurt die Ortsgruppe der „Naturfreunde“, denen er zehn Jahre als Vorsitzender vorstand. Helga Schmittner-Hofmann, heute Vorsitzende des nachfolgenden „Vereins für Wandern und Kultur“, würdigte ihn bei der Mitgliederehrung 2018 für 50 jährige Mitgliedschaft. Zehn IVV Wandertage hat er organisiert. Unter seiner Leitung wurde das Bollwerk zum Vereinsheim ausgebaut. Ein Wanderwegenetz im südlichen Maindreieck wurde erstellt, und im Bärental ein Trimm-dich-Pfad gebaut.
Helmut Krapf sei ein vorbildliches Beispiel für gemeinschaftliches und nachhaltiges Handeln für die Zukunft, so Stryjski in ihrem Nachruf.