Im Jahre 25 der deutschen Einheit und kurz vor dem großen Jubiläums-Jahr 2017 der Reformation führte die Herbstreise der Ochsenfurter SPD in die Stammländer dieser theologischen Revolution nach Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es war in jeder Hinsicht eine beeindruckende Reise: An allen Reisetagen ließ strahlender Sonnenschein die bereits für das Jubiläumsjahr herausgeputzten Bauwerke in einem himmlischen Licht erscheinen.
Am ersten Tag erlebte die Reisegruppe einen Vorgeschmack auf das Luther-Jahr, denn in Torgau fand 2015 die erste Sonderausstellung zum 500. Reformationsjubiläum statt: Im Torgauer Schloss Hartenfels – der prächtigen Residenz des sächsischen Fürstenhauses zur Zeit Luthers – wurde die Ausstellung „Luther und die Fürsten“ präsentiert.
Am folgenden Tag beeindruckte eine zweite Ausstellung in Wittenberg die Reisegruppe: Lukas Cranach der Jüngere – der lange im Schatten seines Vaters stand – wurde hier als ein Künstler und Unternehmer von europäischem Range gefeiert. Besonders deutlich wurde dies an seinen Portraits, die vom Pariser Louvre für dieses Großereignis ausgeliehen worden waren.
An die fränkische Heimat wurden die Ochsenfurter beim Besuch der Wittenberger Stadtkirche St. Marien erinnert: Im Zentrum dieser Kirche findet sich das Epitaph von Paul Eber – einem gebürtigen Kitzinger und bedeutenden Wegbegleiter Luthers. Den Abend dieses bilderreichen Tages schloss die Gruppe mit einem echten Luther-Mahl in der „Alten Canzley“ zu Wittenberg ab.
Von der Reformation in die Zeit der Weimarer Republik gelangte man am folgenden Reise-Tag mit dem Besuch des Bauhauses in Dessau und den Meister-Häusern der Kunst-Professoren, die die Kunst-Avantgarde Deutschlands in dieser Phase der 20er Jahre repräsentierten. Einen Farbenrausch anderer Art erlebten die Ochsenfurter am späten Nachmittag beim Durchwandern des Gartenreiches Dessau-Wörlitz: Der Park des Fürsten von Anhalt–Dessau war der erste englische Landschaftsgarten auf deutschem Boden und sprühte im Abendsonnenschein in der wunderbarsten Farbenvielfalt.
Eisleben brachte am letzten Reisetag als Geburts- und Sterbeort Luthers nochmals den großen Reformator in Erinnerung bevor die Heimreise über die Thüringische Pforte nach Ochsenfurt angetreten werden musste.