Mit der Herbstfahrt der Ochsenfurter SPD nach Leipzig hat diese Stadt viele neue Freunde gewonnen, denn die alte Messestadt präsentierte sich von ihrer besten Seite. Gleich beim ersten Rundgang wurde die prächtige Nikolaikirche, die durch die „gewaltlose Revolution“ 1989 bekannt geworden ist, und die Thomaskirche besucht, wo Johann Sebastian Bach als Kantor tätig war und in der er seine letzte Ruhestätte fand. Vor dem berühmten Bach-Denkmal wurde schnell ein Gruppenfoto geschossen, bevor man das benachbarte Bach-Museum mit dem Bach-Archiv im ehemaligen Wohnhaus des Komponisten besichtigte. Nach einem anstrengenden Tagesprogramm wurden im berühmten Auerbachskeller, der schon von Goethe in seiner Studentenzeit gerne besucht wurde, Speisen aus der ausgezeichneten Leipziger Küche genossen.
Der zweite Reisetag stand ganz im Zeichen der Völkerschlacht von 1813. Im Stadtgeschichtlichen Museum wurde die eindrucksvolle Sonderausstellung „Helden nach Maß - 200 Jahre Völkerschlacht“ besichtigt, bevor man auch zum Völkerschlachtdenkmal, das vor genau 100 Jahren errichtet wurde, hinaus vor die Stadt fuhr. Einen beeindruckenden Abschluss bildet das große 360°-Panoramagemälde des Künstlers Yadegir Asisi in einem ehemaligen Gasometer, das die Geschehnisse der Völkerschlacht vor Augen führt. Ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm der Reisegruppe war die ehemalige Leipziger Baumwollspinnerei, ein ca. 6 ha. großen Industriekomplex aus der Gründerzeit. Auf 23 Einzelgebäude verteilt begann in den letzten Jahren eine langsame Neubesiedelung mit alternativen Nutzungen. Künstler wie Neo Rauch, fanden und finden bis heute die idealen Atelierräume und die nötige Ruhe für ihre Arbeit. Bei einem Rundgang durch das ehemalige Industriegelände bekam die Ochsenfurter Gruppe einen Einblick in das lebendige Kunstschaffen der Stadt. Das neue Museum der Bildenden Künste – moderner Glasbau am Rande der Altstadt war Ziel am dritten Reisetag. Besonders eindrucksvoll war hier die einzigartige Beethoven- Skulptur des Max Klinger. Nach einem Einkaufsbummel durch die alten Messehäuser mit ihren hübschen Geschäften konnten Musikfreunde einer Bach-Motette im Rahmen des Gottesdienstes in der Thomaskirche lauschen.
Am Vormittag des letzten Reisetages wurde schließlich das das Grassi-Museum für Angewandte Kunst, das nach langjähriger Renovierung nun wieder geöffnet ist, besichtigt. Es bot für alle Teilnehmer eine beeindruckende Reise durch die Kunst- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Auf der Rückreise nach Ochsenfurt waren sich viele Teilnehmer sicher, dass dies nicht der letzte Besuch in der Kunst- und Buchstadt Leipzig gewesen war.