Aschermittwochskabarett mit Volkmar Staub

15. Januar 2014

Volkmar Staub

Ein Mund voll Staub

Volkmar Staub hat die Schnauze voll. Und so purzeln die Worte ins Freie, damit er wieder Luft holen kann. Staub weiß, wer den Mund nicht zu voll nehmen will, muss schauen, dass er ausspuckt, was auf der Zunge liegt. Das ist der Unterschied zum Tennis: Kabarett gewinnt man mit den Sätzen, die man verliert. Und dann die politische Rückhand durchzieht, bis man sie auf den Punkt bringt.

Ob Finanzpack, Berliner Tagespolitik, Alltagsspinner, Spaßreligionen oder der ganz normale linke Spießer - Volkmar Staub zieht alles durch den Kakao, den er vorher selber abgeschmeckt hat. Mit hartem Stoff, Sahne, Pfeffer und Süßstoffen, so, dass der Zuschauer oft gar nicht merkt, dass er sich soeben daran verschluckt hat. Staubs Texte sind die Antwort auf die Bankenkrise: Lieber Lustschriften als Lastschriften.

Und seine Figuren - von Winnetou bis Paranoia-Paul - sind immer wieder der vergnügliche Beweis: Charaktermasken sind lustiger als Fasnachtslarven oder die täglichen Fernsehfressen.

"Ein Mund voll Staub" ist gleichzeitig eine vergnügliche Abrechnung mit seiner Generation. Für die 68er noch zu jung, für Punk schon wieder zu alt. So erweist sich das neue Polit-Kabarett-Programm von Volkmar Staub als durchgegorene, süffige "68er Spätlese Staubtrocken": Ambitioniert auf der Zunge, aggressiv im Abgang, und vor allem immer politisch aktuell.

„Ein Christ, der glaubt er sei Christ, bloß weil er am Sonntag in die Kirche geht, irrt sich. Man wird ja auch nicht zum Auto, wenn man sich in eine Garage stellt.“

Zur Person

Volkmar Staub war Mitgründer und Mitglied des legendären Freiburger Anarcho-Szenekabaretts "Riebyse und Buurepunk", danach beim Kabarett-Trio "DIN A DRY" mit den Programmen "Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt" (1984) und "Scherzflimmern" (1986). Daneben hat er im Jahre 1985 in Freiburg zusammen mit Matthias Deutschmann einige Monatsrückblicke unter dem Titel "Nachschlag" auf die Bühne gebracht.

Seit 1987 hat Volkmar Staub verschiedene Solo-Programme geschrieben und gespielt: "Humanismousse au chocolat"(1987) "Gestyltes Deutschland"(1989) "Keep Styling" (1991) "Jenseits von Reden" (1993). Er war von 1996 bis 1998 die Hälfte des Kabarett-Duos KLENK/STAUB mit den Programmen: "Zwei Richtige" (1996) "Helden" (1998). Ab 1998 war er mit seinem Best-Of-Programm "Trocken" unterwegs, in dem er u.a. auch Texte und Nummern präsentiert, die er für andere Kabarett-Kollegen (Reiner Kröhnert, Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Alma Hoppe HH) geschrieben hat. Im Oktober 1999 hatte sein Solo "Ab durch die Mitte" in Freiburg Premiere.

2002 erschien sein Programm "AUSBADEN", im Herbst 2003 politisches Programm "HEIMATFRONT" und 2007 "SprengSätze". Seit 2010 ist Volkmar mit seinem Programm "Weltanschauung - chronisch aktuell" auf Tour. Zu diesem Programm hat der Kabarettist ein Buch geschrieben, dass die Inhalte des Programms auch dem Nicht-Kabarett-Besucher erschließt.

Im Herbst 2013 hatte sein neues Programm "Ein Mund voll Staub" Premiere. Das Programm ist eine vergnügliche Abrechnung mit Volkmars Generation. Für die 68er noch zu jung, für Punk schon wieder zu alt - aber vor allem immer politisch aktuell.

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