Beim Übergang zwischen den Jahren zog die Ochsenfurter SPD eine Bilanz ihrer „Rat-Häusle“-Aktion. Ein zentrales Thema war dabei „Wohnen in Ochsenfurt: Haben wir genügend bezahlbaren Wohnraum?“
Auf die Frage, ob die Stadt Ochsenfurt wie in den 50er Jahren, z.B. im Bärental, 2016 wieder preiswerten Wohnraum schaffen solle, antworteten fast 90 % der Befragten: Ich halte dies für wichtig und richtig! Nur wenig mehr als 2% der Befragten sehen hier keinen Bedarf.
Fast 80 % sehen den Wohnraumbedarf vor allem bei jungen Familien, 35% meinen, dass auch für Single-Haushalte entsprechend gesorgt werden müsse. Aber mehr als 75 % wiesen darauf hin, dass sie vor allem Mehrgenerationenhäuser für wichtig halten.
Interessant war auch die Antwort auf die Frage, in welchen Stadtteilen ein besonderer Wohnungsbedarf bestehe: Fast 80 % nannten hier die Altstadt. Hier sollten Wohnungen verstärkt angeboten werden. 45 % der Befragten wiesen auf den Bedarf in den Stadt- und Ortsteilen hin. Fast 55% sahen die Möglichkeit, in Neubaugebieten, z. B. am Dümmersberg, den Wohnungsbedarf zu decken.
In Ochsenfurt gibt es nach Überzeugung aller in den vorhandenen Wohn-quartieren Sanierungsbedarf. Auf die Frage, in welchen Bausektoren nach Einschätzung der Befragten Sanierungsbedarf bestehe, wiesen rund 20% auf den Sektor Einfamilienhaus hin. Über 45 Prozent sehen dagegen den Bedarf eher in Wohnanlagen. Fast 60% wiesen auf den Sanierungsbedarf bei veralteten Heizanlagen hin. Besonders wichtig war aber für über 75% der Befragten die Schaffung von barrierefreien Wohnungen.
Der SPD-Ortsvorstand wird diese Ergebnisse in die Diskussion um die Stadtentwicklung einbringen – so Ortsvorsitzende Ingrid Stryjski. Die Ergebnisse dieser Umfrage, die nicht repräsentativ sei, zeige deutliche Wünsche
der Ochsenfurter Bevölkerung auf: So müsse vor allem für junge Leute bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, damit diese in Ochsenfurt eine Familie gründen könnten. Viele junge Familien verfügten aber meist nicht über die finanziellen Möglichkeiten für den Neubau eines Hauses. Mehrfamilienhäuser seien deshalb hier eine sinnvolle Lösung. Ebenso müssten der älteren Generation in Mehrgenerationenhäusern barrierefreie Wohnungen angeboten werden, damit diese alten Menschen ihren Lebensabend in der vertrauten sozialen Gemeinschaft der Kleinstadt verbringen können.
Unverzichtbar sei es somit, dass die seit Jahren geplante Wohnanlage am Eingang zum Bärtental, die von staatlicher Seite hoch gefördert werde, von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft endlich gebaut wird.