Wir unterstützen die Bürgerinitiative "Erhaltet den Dümmersberg"

23. September 2021

Gut besucht war unser Sonntagsspaziergang zum oberen Dümmersberg. Die Stadt Ochsenfurt beabsichtigt dort ein großes neues Baugebiet mit circa 20 Hektar zu schaffen. Zudem ist vorgesehen, eine neue Straße (Südspange) von der Hopferstädter Straße nach Hohestadt zu bauen. Gegen diese Pläne wendet sich ein Bürgerbegehren der Bürgerinitiative „Erhaltet den Dümmersberg“.

Dümmersbertg_Sonntagsspaziergang
Hans-Jürgen Wirsching, Ruth Wünsch, Matthias Gerlinger, Burkard Bähr, Ingrid Stryjski, Rosi Brauner, Nils Bähr, Katrin Schneider, Sven Bähr, Christiane Halbleib, Volkmar Halbleib, Stefan Schroll, Freya Altenhöner und Tilo Hemmert (Foto: Toni Gernert)

Eindrucksvoll erläuterte Landwirtin Kathrin Schneider die hohe Qualität der Böden und die gegliederte Struktur der Landschaft am Oberen Dümmersberg. Viele Hecken bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tiere, sondern verhindern auch Winderosion und somit den Abtrag des wertvollen Bodens. Schneider lebt auf einem Hof unweit des Dümmersbergs und betont, dass die Landwirte im Einklang mit der Natur arbeiten. Das geplante Baugebiet und die Straße würden ihr einen Acker nehmen und viele weitere Felder der örtlichen Landwirte zerschneiden. Diese Verluste seien nicht adäquat auszugleichen und gefährde somit die wirtschaftliche Existenzgrundlage ihrer Höfe. Die jungen Bauern seien daher nicht bereit, das Erbe ihrer Vorfahren zu verkaufen. Unser Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib meinte, dass viele Kommunen aktuell gespannt auf die Diskussion um das Baugebiet am Dümmersberg in Ochsenfurt blickten: „Die Diskussion in Ochsenfurt ist exemplarisch für die Frage, wieviel Flächen wir in Zukunft noch für Siedlungen und Straßen in Anspruch nehmen können.“ Halbleib nannte es höchst fraglich, „ob das überdimensionierte Baugebiet und die geplante Südspange zur Landesplanung in Bayern passt“. Freya Altenhöner, die Bundestagskandidatin der SPD, unterstützt ebenfalls die Forderung der Bürgerinitiative: „Klimaschutz muss vor Ort anfangen“. Solange es voll erschlossene Grundstücke im Innenort gebe, sei es nicht sinnvoll neue Flächen auszuweisen. Den Kommunen müssten aber die notwendigen Instrumente zur Verfügung gestellt werden, um diese Flächen auch aktivieren zu können, forderte Altenhöner. Leider bremse die bayerische Staatsregierung bislang die Initiativen auf Bundesebene aus. Die SPD-Fraktion fordere bereits seit Jahren im Stadtrat die Stärkung der Innenentwicklung, berichtete 3. Bürgermeister Tilo Hemmert. „Wir lehnen die überdimensionierten Planungen am oberen Dümmersberg klar ab und haben geschlossen gegen die derzeit laufende Ausschreibung eines Generalübernehmers gestimmt,“ so Hemmert. Er dankte der Bürgerinitiative für ihr Engagement. Bei einem Generationenprojekt wie dem Dümmersberg sollten am Ende die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, insbesondere wenn die Entscheidungen im Stadtrat nicht parteiübergreifend mit großer Mehrheit getroffen worden sind.

Teilen