Unsere Graz-Fahrt

09. November 2019

Wir hatten uns für die diesjährige Herbstfahrt mit Graz einen Geheimtipp unter den europäischen Städten ausgesucht: Aber bereits 2003 war die Stadt an der Mur Europäische Kulturhauptstadt. Noch heute sind aus dieser Zeit besonders zwei spektakuläre Bauten wie das Kunsthaus und die Mur-Insel zu besichtigen.

Am Ankunftstag wurden diese beiden Bauwerke beim ersten Rundgang durch Graz besonders bestaunt. Das Kunsthaus liegt wie ein schwarzer Tintenfisch mit gekappten Saugarmen am Rande der Altstadt, in der Mur schwimmt diesem Wunderwerk gegenüber wie eine Muschel aus Metall und Glas ein Cafe in einer Freilichtbühne. Wir wurden dabei an die Diskussion über ihren „Glaspallast“ in der Altstadt erinnert – die ebenfalls zu Beginn der 2000er Jahre stattfand. Am zweiten Reisetag fuhr man bei strahlendem Wetter mit der Grazer Standseilbahn auf den Burgberg und hatte von dort einen weiten Ausblick auf das Tal der Mur. Am Nachmittag stand in Thal bei Graz die Pfarrkirche St. Jakob auf dem Programm. Sie wurde durch den Wiener Künstler Prof. Fuchs, einem der Hauptvertreter des Magischen Realismus, gestaltet. Ganz im sachlichen Stil ist am Fuße des Kirchhügels die Arnold-Schwarzenegger-Volksschule: Thal ist die Heimatgemeinde dieses Filmstars und ehemaligen kalifornischen Gouverneurs. Am Abend besuchte die Reisegruppe die Strauß-Operette „Die Fledermaus“ im Grazer Opernhaus, das noch heute den Glanz der alten k.u.k. Monarchie ausstrahlt.

Graz-Fahrt
Foto Claudia Rauth: Die Reisegruppe vor der Hundertwasser-Kirche St. Barbara in Bärnbach

Am nächsten Reisetag fuhren wir dann von der Metropole aufs Land nach Piber, dem heutigen Gestüt der weißen Lipizzaner, die in der Spanischen Hofreitschule zu Wien auftreten. Bei der Führung wurde der Gruppe erläutert, mit welcher Fürsorge diese prachtvollen Pferde gezüchtet werden. Weiter ging es nach Bärnbach, einer Gemeinde der Berg- und Glasarbeiter. Hier gestaltete der Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser die Pfarrkirche St. Barbara in den 80er Jahren um. Hundertwasser verzichtete dabei auf ein Honorar für seine Arbeit und bezahlte die Vergoldung des Kirchturmes selbst. Anschließend besuchten wir eine Ölmühle und bekamen die Herstellung einer steirischen Spezialität – des Kürbiskernöls - vorgestellt. Am Abend folgte dann der Abschluss der Rundfahrt in der Südlichen Weinstraße in einem „Buschenschank“ bei einem Glas Wein und einer typisch steirischen Brettljause. Die Rückreise führte am letzten Tag durch das wildromantische Gesäuse. Hier hat sich der Fluss Enns durch eine Schlucht der Ennstaler Alpen gefressen. In der Benediktinerabtei Admont besichtigte man den größten klösterlichen Bibliothekssaal der Welt, der mit seiner barocken Pracht und seinen 70.000 Büchern beeindruckte. Von dort reiste man auf direktem Weg über Passau nach Ochsenfurt zurück.

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